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Ausbildung und SuchspartenAusbildung und Suchsparten

Ausbildung und Suchsparten

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Qualifizierung von Mensch und Tier

Für die Arbeit in einer Rettungshundestaffel müssen die ehrenamtlichen Helfer/innen und ihre Hunde entsprechend qualifiziert sein. Die Ausbildung des Hundes dauert ungefähr zwei Jahre. 

Alle Rettungshunde leben außerhalb ihrer Dienstzeit als normale Haus- und Familienhunde bei ihren Hundeführern und werden von diesen selbst zu Rettungshunden ausgebildet. Grundsätzlich sollte der Hund einen Grundgehorsam haben, begeisterungsfähig, freundlich, aufgeschlossen und verträglich mit Mensch und Hund sein.

Vor Beginn der Ausbildung muss der Hund, zusammen mit seinem Hundeführer, einen Eignungstest absolvieren. Nur wenn dieser bestanden wurde, kann die Ausbildung zum Rettungshund beginnen. Während der Ausbildung erlernt der Hund eine bestimmte für ihn geeignete Anzeigeform. Die Rettungshundestaffeln in Marburg und Gießen bilden ihre Hunde in der Flächensuche oder im Mantrailing aus.

Ist das Rettungshundeteam dafür bereit, absolviert es die Einsatzfähigkeitsprüfung gemäß gemPPO. Diese muss alle 24 Monate wiederholt werden. Eine bestandene Prüfung alleine ist in unserer Staffel jedoch nicht der Maßstab für die tatsächliche Einsatzfähigkeit des Rettungshundeteams. In Einsätze darf das geprüfte Mensch-Hund-Team erst, wenn es sich im Training während einsatzrealistischen Suchen bewährt hat.

 

  • Flächensuche

    Ein Flächensuchhund sucht nach menschlicher Witterung in einem Gebiet. Hat der Hund die vermisste Person gefunden, kann er durch zwei unterschiedliche Anzeigearten darauf aufmerksam machen:

    Verbellen: Der Hund verbleibt bei der Person und signalisiert seinen Fund durch langanhaltendes Bellen.

    Freiverweisen/Rückverweisen: Der Hund kehrt nach dem Auffinden wieder zum Hundeführer und führt diesen nach einer Anzeige (z.B.: Anspringen/Sitzen) zum Fundort zurück.

  • Mantrailing

    Der Hund wird an Leine und Geschirr geführt und kann dadurch auch im bebauten Gebiet eingesetzt werden. Er verfolgt, wenn vorhanden, die individuelle Geruchsspur (Trail) der vermissten Person bis zu mehreren Kilometern. Damit der Hund die Spur aufnehmen kann, reichen bereits kleinste Geruchspartikel der vermissten Person.

  • Wassersuche - Arbeitsplatz Boot

    Die Wassersuche wird dann angewandt, wenn sich das Gebiet eines Flächeneinsatzes auch über Gewässer erstreckt, und nicht auszuschließen ist, dass sich die vermisste Person eventuell im Wasser befindet oder aber, wenn es konkrete Anhaltspunkte gibt, dass die Person im Wasser war. Gleichzeitig ist stets auch eine Uferrandsuche durchzuführen.


    Wichtig bei der Wassersucharbeit ist es, die Hunde zuvor behutsam an das Einsatzboot zu gewöhnen, welches ihr "Arbeitsplatz" während der Suche ist. Die Hunde suchen mit ihren Nasen vom Boot aus die Wasseroberfläche nach menschlichem Geruch ab, welcher, von einer im Wasser verunglückten Person, an die Oberfläche tritt. Die Fundstelle an der Wasseroberfläche und die Position des Opfers im Gewässer variieren durchaus immens. Dies hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren, wie Strömungsverhältnisse, Witterungsbedingungen, etc. ab und müssen im Einsatz stets berücksichtigt und kalkuliert werden.

    Beim Training von solchen Einsätzen werden wir durch die Wasserwacht der Kreisverbandes oder Ortsgruppen der DLRG unterstützt.

  • Trümmersuche

    Trümmereinsätze sind selten, trotzdem macht die Trümmerarbeit im Bereich der Rettungshundearbeit Sinn. Die Hunde lernen erstens sich auf anspruchsvollem Untergrund sicher zu bewegen und zweitens trotz der extrem schwierigen Bedingungen weiter konzentriert zu arbeiten. Gut zu trainieren ist die Trümmerarbeit in Abbruchhäusern, auf Bauschuttdeponien und natürlich in speziell gestalteten Trümmerkegeln.

    Bei der Trümmersuche bekommt der Rettungshund aus Sicherheitsgründen weder eine Kenndecke noch ein Halsband oder Geschirr angezogen, damit nicht die Gefahr besteht, dass  der Hund in den Trümmern irgendwo hängen bleibt und sich so Verletzungen zuzieht.

  • Ausbildung der Rettungshundeführer

    Ein/e Hundeführer/in sollte hohe Motivation und Teamfähigkeit mitbringen und physisch und psychisch geeignet sein. Die Ausbildung zum Rettungshundeführer beinhaltet Lehrgänge und Ausbildungen in den folgenden Bereichen:

    • Rotkreuz-Einführungsseminar
    • Ausbildung zum/zur Sanitätshelfer/in
    • BOS-Funklehrgang
    • Kynologie
    • Organisation und Einsatztaktik
    • Unfallverhütung / Sicherheit im Einsatz
    • Verhaltensgrundsätze bei Transporten
    • Karte und Kompass (Orientierung)
    • Erste Hilfe am Hund

    Zum Abschluss wird zusammen mit dem Hund eine Rettungshundeprüfung nach gemPPO (DIN 13050) abgelegt, die alle 24 Monate wiederholt werden muss.

  • Die Staffeln unterstützen

    Auch ohne eigenen Hund ist es möglich, die Arbeit der Rettungshundestaffeln zu unterstützen.

    • Unterstützung als Helfer ohne Hund: Sie haben Spaß mit Hunden zu arbeiten und möchten einen Einblick in die Rettungshundearbeit nehmen?
    • Unterstützung durch die Zurverfügungstellung von Suchgebieten: Damit die Hunde effektiv ausgebildet werden können, benötigen wir unterschiedliche Gelände (z.B. Waldgebiete oder Firmengelände) zu Trainingszwecken. Wenn Sie Besitzer eines solchen Grundstückes sind und uns ein Training auf diesem ermöglichen möchten, freuen wir uns auf eine Nachricht von Ihnen.